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Lobbyismus ist im Wandel. Die Unternehmensverbände stellen sich neu auf und versuchen durch neue Formen des Lobbyismus ihren Mitgliedern bessere Dienstleister zu sein. Auftragslobbyisten drängen in den Markt und verändern dadurch die gewachsenen Netzwerke aus Politik, Verwaltung, Medien und Unternehmen. | |||
Die Lobbyisten übernehmen immer öfter eine Querschnittsfunktion, sammeln Informationen aus den verschiedenen Bereichen eines Unternehmens oder eines Verbandes und passen Lobbyismusstrategie und unternehmerische Strategie aneinander an. Der politische Entscheidungsprozess verlagert sich auf die supranationale Ebene, die Globalisierung und Internationalisierung der Unternehmenstätigkeiten erfordert auch globale Lobbyismus-Strategien von Unternehmen und Verbänden. | |||
Trotz dieser Veränderungen bleibt der Lobbyismus beständig. Lobbyist wird weiterhin ein Beruf sein, der sich um Informationen und Expertise dreht, die von Mensch zu Mensch kommuniziert werden. Die meisten Lobbyismus-Tätigkeiten werden auch in Zukunft unskandalös sein und mehr zu besseren Gesetzgebung beitragen als es manchem Kritiker lieb sein könnte. | |||
Lobbyismus wird aber auch in Zukunft abseits der öffentlichen Wahrnehmung stattfinden, auch wenn es leichter als früher sein wird, für Berufssteinsteiger, Wissenschaftler und Journalisten in diese Sphäre einzudringen. Dadurch ist es mehr und mehr möglich, die Abhängigkeiten, welche das Lobbyismus-Netzwerk erzeugt, aufzudecken. | |||
Auch weiterhin ist es deswegen mit viel Licht und viel Schatten zu rechnen, wenn es darum geht Lobbyismus zu bewerten. Lobbyismus ist kein blütenreines Gewerbe, aber es ist auch keine Schlammgrube. Die Lobbybranche muss allerdings darauf achten, dass in einem Beruf, in dem sich alles um Kontakte dreht, Kontakte knüpfen kein Selbstzweck sein sollte. Es wird oft vergessen, dass der Austausch von Informationen eine Methode darstellt, und nicht Zweck ist. Es wird vergessen, dass Lobbyismus ein Gewerbe ist mit Nebenwirkungen – auf die öffentliche Meinung, auf das Ansehen von Politik und Medien, auf Wertedebatten in der Gesellschaft. Diese Auswirkungen können ungewollte Effekte für die Unternehmen und Verbände haben. Nur wer auch diese langfristigen Tendenzen richtig einschätzen kann, und Kontakte knüpft und Informationen austauscht, damit ein Vorteil für Dritte, nämlich für die Gesellschaft entsteht, ist ein guter Lobbyist. |
Aktuelle Version vom 9. Mai 2007, 14:13 Uhr
Über diese Seite
Dieses Wiki dient als persönliche Ideen- und Linksammlung von Karsten Wenzlaff zum Thema Lobbyismus, Public Relations, Public Affairs und Politikberatung. Es erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf vollständige Korrektheit. Falls Sie Anregungen oder Fragen haben, meine Adresse steht im Impressum. Ich habe versucht, so weit wie möglich alle Quellen ausreichend zu zitieren - falls Sie aber urheberrechtliche Konflikte sehen, kontaktieren Sie mich bitte. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zum Kopieren und Verwenden von Inhalten dieses Wikis (siehe LobbyWiki:Urheberrecht, LobbyWiki:Datenschutz).
Inhalte
- Einleitung - Begriff, Was ist Lobbyismus eigentlich?, Definition
- Berufsfeld
- Beurteilung - Theorien zum Lobbyismus
- Tendenzen - Lobbyismus in Deutschland, Lobbyismus international und in Europa
- Unternehmenslobbyismus
- NGO-Lobbyismus - Lobbyismus von Schülervertretungen
- Staatslobbyismus - Lobbyismus von Regionen bei der EU
- Anleitung für Lobby-Kampagnen - Online-Lobbyismus
- Definitionen
- Quellen und Bibliographie
- Links
- Inhaltsverzeichnis
- Impressum
- Dank
- Benutzerhandbuch.
Fazit
Lobbyismus ist im Wandel. Die Unternehmensverbände stellen sich neu auf und versuchen durch neue Formen des Lobbyismus ihren Mitgliedern bessere Dienstleister zu sein. Auftragslobbyisten drängen in den Markt und verändern dadurch die gewachsenen Netzwerke aus Politik, Verwaltung, Medien und Unternehmen.
Die Lobbyisten übernehmen immer öfter eine Querschnittsfunktion, sammeln Informationen aus den verschiedenen Bereichen eines Unternehmens oder eines Verbandes und passen Lobbyismusstrategie und unternehmerische Strategie aneinander an. Der politische Entscheidungsprozess verlagert sich auf die supranationale Ebene, die Globalisierung und Internationalisierung der Unternehmenstätigkeiten erfordert auch globale Lobbyismus-Strategien von Unternehmen und Verbänden.
Trotz dieser Veränderungen bleibt der Lobbyismus beständig. Lobbyist wird weiterhin ein Beruf sein, der sich um Informationen und Expertise dreht, die von Mensch zu Mensch kommuniziert werden. Die meisten Lobbyismus-Tätigkeiten werden auch in Zukunft unskandalös sein und mehr zu besseren Gesetzgebung beitragen als es manchem Kritiker lieb sein könnte.
Lobbyismus wird aber auch in Zukunft abseits der öffentlichen Wahrnehmung stattfinden, auch wenn es leichter als früher sein wird, für Berufssteinsteiger, Wissenschaftler und Journalisten in diese Sphäre einzudringen. Dadurch ist es mehr und mehr möglich, die Abhängigkeiten, welche das Lobbyismus-Netzwerk erzeugt, aufzudecken.
Auch weiterhin ist es deswegen mit viel Licht und viel Schatten zu rechnen, wenn es darum geht Lobbyismus zu bewerten. Lobbyismus ist kein blütenreines Gewerbe, aber es ist auch keine Schlammgrube. Die Lobbybranche muss allerdings darauf achten, dass in einem Beruf, in dem sich alles um Kontakte dreht, Kontakte knüpfen kein Selbstzweck sein sollte. Es wird oft vergessen, dass der Austausch von Informationen eine Methode darstellt, und nicht Zweck ist. Es wird vergessen, dass Lobbyismus ein Gewerbe ist mit Nebenwirkungen – auf die öffentliche Meinung, auf das Ansehen von Politik und Medien, auf Wertedebatten in der Gesellschaft. Diese Auswirkungen können ungewollte Effekte für die Unternehmen und Verbände haben. Nur wer auch diese langfristigen Tendenzen richtig einschätzen kann, und Kontakte knüpft und Informationen austauscht, damit ein Vorteil für Dritte, nämlich für die Gesellschaft entsteht, ist ein guter Lobbyist.